BioLK – Abschlussfahrt

Vive la France und alles was dazugehört!

Samstag, 12. 9. 92:

Cap Ferret war unser Ziel, nachdem wir uns dafür entscheiden konnten trafen wir uns gegen 20 Uhr auf dem KBS Parkplatz und verstauten unsere Klamotten und Fressalien im Alternativbus. (Einschließlich der obligatorischen Bierreserve der hinteren Bank und den 2 Verpflegungskisten der Mädchenappartements).
Tom, das Universaltalent, Mathe-Sport Student und Busfahrer (!), schwang sich auf den Fahrersitz und fuhr umweltfreundlich (90-100 km/h) bis Metz. Das Pipi-Problem wurde durch Pausen alle 2 Stunden gelöst. Insbesondere die Abnahme der Bierreserve bescherte uns immer lautere Rufe aus der letzten Bank. Gegen 3 Uhr nachts kam Achim zu uns, der zweite Busfahrer. Er löste Tom ab und stellte fest, dass sein Gepäck nicht wie erwartet im Bus, sondern zu Hause geblieben war.
Neben dumpfen Rhytmusschlägen aus der hinteren Reihe, dröhnten fortlaufend die Prinzen durch den internen Buslautsprecher.

Wir passierten die Grenze und machten eine Kaffeepause. Sascha verdiente sein erstes Trinkgeld durch Anschieben eines liegengebliebenen französischen Autos. In Cap Ferret angekommen fanden wir auf Anhieb unsere Appartements. Hier besonderen Dank an Frau Witt und Herrn Kleis, da die beiden uns zuliebe die eigentliche Belegung durcheinander schmissen und in das abgelegenste Appartement zogen.

9; Bernd, Friepy, Mark Michele, Sascha, Michael G.
10: Julia, Carolin, Charly, Christian, PartickW.
11: Meli, Carina, Ceylan, Rita
12: Patrick Z., Niko, Carsten, Jens
17: Achim, Frau Witt, Herr Kleis

Nach der Einrichtung trafen wir uns, wie in Zukunft jeden Abend, zur Besprechung des nächsten Tagesprogrammes.
Der Abend endete feucht, für manche früh (1 Uhr), und für manche sehr früh (7 Uhr). Schon an diesem Tag stellte sich heraus, dass wir für unsere Treffen ein akademisches Viertel zusätzlich veranschlagen mussten.

So machten wir uns auf für einen Rundgang über Cap Ferret: sammelten Muscheln und Schneckenhäuser am Strand und wateten mit den Füßen durch’s Wasser; dann ging’s durch die City zum Bassin, wo wir die Austernzucht betrachteten. Dann musste Jan unbedingt seinen Hunger an einem übergroßen Hot Dog stillen (Wartezeit für die anderen). Unser Pechvogel Rita schnitt sich am Bassin in den Finger; Kommentar von Frau Witt: „Gut, dass die 1.-Hilfe-Tasche dabei ist!“.
Zurück aus der Bullenhitze hatten wir ab 14 Uhr frei. Wir gingen zum Strand oder zum Einkaufen und machten die ersten Kochversuche in unseren Selbstversorgerhäusern. Am Strand sorgte der Sand für eine wundersame Verwandlung: Mädchen wurden durch den Sand im Badeanzug zu Jungs! Am Abend wurde dann THERAPYrt und UNOniert. Gegen 3 Uhr waren die Kochkünste der Mädchen wieder gefragt, da Bier bei den meisten den Hunger nicht ganz stillte.

Dienstag:
Nach kurzer Nacht haben wir uns gegen 9 Uhr (9.15 Uhr) zur Abfahrt getroffen. Da der Weg nicht eindeutig war schickten wir Bernd vor zu den Polizisten, um nach dem Weg zu fragen, wo er gleich blieb, ohne sich die Salzwiesen anzusehen. Die nächste Station war die Düne von Pyla – Sand, Sand, Sand…. Neben der guten Aussicht genossen wir noch die Sonne und die Sandrutschbahnen. Nach einem kurzen Ausflug nach Archachon wurde der Rückweg entweder mit dem Boot oder dem Bus angetreten.  Auf dem langen Rückweg vom Bootssteg zu den Häusern transportierten wir noch den auf dem Weg entdeckten Apfelcidre. Der Bus traf gegen 20 Uhr zu Hause ein. Wie jeden Abend aß Achim in einem anderen Haus, diesmal bei Haus 9 (Serbische Bohnensuppe aus der Dose). Abends ,wie immer an den Strand. Michael staunte über manche Konturen: „Alles echt!“ – ABC-Gedichte (leider verlorengegangen) bei Bohle gedichtet. Andere saßen gemütlich bei Apfelcidre auf der Terrasse.

Mittwoch:
Heute durften wir eine halbe Stunde länger schlafen und unternahmen dann die geplante Stranduntersuchung am Atlantik: Einige gruben sich oberschenkeltief in dem Sand ein, andere klemmten kleine Würmchen unters Mikroskop und der Rest genoss die Sonne und bestimmte die gesammelten Muscheln. Die ausgiebige Mittagspause wurde auf die verschiedensten Weisen ausgekostet (Kochen und essen, am Strand bleiben, Kleinigkeiten erledigen).
Um 16.30 Uhr wurde das nächste Treffen im Bassin angesetzt. Mark Michele sezierte mit seinem Hausschlüssel eine Riesenqualle während Herr Kleis in dem Matsch watete und einsank um tote Krabben und Krebse zu bergen. Wieder zu Hause angekommen bearbeitete jeder sein Referat, das er dann abends bei einem Gläschen Wein vortrug. Im Anschluss sezierte Herr Kleis noch sein Abendessen: einen 10-20 cm langen Tintenfisch.

An diesem Abend unternahmen Herr Kleis, Patrick W. und Christian ihre erste Fledermausfangtour. 6 Leute machten sich mitten in der Nacht auf, um am Strand eine Meditationssession abzuhalten.
Der Abend endete bei einem feucht fröhlichen Zusammensein auf einer der Terrassen.

Donnerstag:
Heute stand ein Ausflug nach Bordeaux an. Die noch verbliebenen Referate vom Vortag wurden heute Vormittag (9 Uhr) im Bus gehalten, von denen aber eh keiner was mitbekommen hat. In Bordeaux angekommen und mit einem Stadtplan vom Fremdenverkehrsamt ausgerüstet durften wir auf eigene Faust die Stadt erkunden. Wir entdeckten viele Sehenswürdigkeiten, wie ein Girondistendenkmal,. Theater, Bistros, Cafes …. Während der Rückfahrt im Bus schliefen die meisten, nur bei dem Halt am Supermarkt waren alle wieder einsatzfähig. An unserem traditionellen Beisammensein nahmen diesmal auch Frau Witt und Herr Kleist teil.

Freitag:
Für den heutigen Tag war ein Ausflug nach La Canoe geplant. In einer Woche sollten dort die Surf-Weltmeisterschaften stattfinden. Hier durften wir das erste Mal „offiziell“ baden; in einem 10 m breiten, markierten Strandabschnitt. Die starke Strömung und die 2-4 m hohen Wellen trieben 2 Schwimmer aufs Meer hinaus. Eine große Rettungsaktion mit Lifeguard, einem Hubschrauber und einem Motorboot wurde gestartet und führte knapp 10 Minuten später zum Erfolg. Erste Befürchtungen, dass die Verunglückten aus unserer Gruppe seien, bestätigte sich zum Glück nicht.
Nach den obligatorischen Einkäufen auf der Rückfahrt wurde diesmal auf der Terrasse von Haus 11 gegrillt. Ein schönes (knobiverseuchtes!) Abschlussessen.

Samstag:
Den Vormittag über hatten alle Zeit, ihre Appartements zu säubern und ihr Zeug zu packen. Mark Michele, Christian und Michael G. brachten den Bus für die Heimfahrt auf Vordermann.
Letzte Einkäufe für die Fahrt wurden getätigt (Cidre und Zigaretten). 14 Uhr Abfahrt: Die Monotonie der Fahrt wurde aufgrund einer 50 Mark Wette unterbrochen; doch Christian misslang es, Ceylan zu küssen.

Sonntag:
Gegen 2 Uhr in der Nacht tauschte unser Achim den Fahrerplatz mit einem ungesprächigen Fahrer, der nur so durch die Nebelbänke raste. Gegen 6 Uhr konnten wir zu Hause anrufen und uns dann um 7.15 Uhr von unseren Eltern abholen lassen.
Alle waren begeistert von der Fahrt und wären sofort bereit sie zu wiederholen!

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